Blogosfera--sphäre--sphere - Part 3

posted by PP on 2005/01/20 18:55

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Im Googleblog der hinreichend bekannten Suchmaschine gleichen Namens, weiterhin Nummer 1 im Suchmaschinenmarkt und bislang sich der Konkurrenz von Yahoo und MSN erwehrend, wurde nun eine neue Idee aufgebracht, um "Comment Spam" vorzubeugen. Etwas vereinfacht gesagt geht es darum, dass der Pagerank-Algorithmus Googles (eine proprietäre Lösung und zugleich Teil des bisherige Erfolgsrezepts) dazu beschaffen scheint, die Wiki- und Kommentarspammer anzuregen (und somit fällt das Thema m.E. irgenwie schon auch in die Blogosphäre-Kategorie). "Comment Spam" ist ...
... Spam, der nicht via e-Mail versandt, sondern in Form von Kommentaren, z.B. in Blogs oder online-Foren von Zeitungen, untergebracht wird. Spammer versuchen auf diese Weise, ihre Position in Suchmaschinen wie Google zu erhöhen.

Die bisherigen Reaktionen sind vorsichtig positiv bis sehr skeptisch. Denn so sehr Möglichkeiten begrüßt werden, entsprechende Unsinnigkeiten abzustellen, so verhindern die von Google vorgeschlagenen Lösungen (es geht v.a. darum, ein rel="nofollow”-Attribut zur langfristigen Vermeidung von Kommentarspam einzubauen) doch auch Links in Kommentaren, die dort aus guten weil sachlichen Gründen platziert wurden. Überdies ermöglichen entsprechend ausgezeichnete Kommentatorlinks den Suchen von Google die identifizierung von Weblogs, was bislang nicht möglich ist und einen nicht ganz unwesentlichen Teil der Bedeutung dieser unserer Medienform ausmacht.

Hinweise zur laufenden Debatte finden sich vielerorts, So etwa (kritisch und mit wichtigen Links versehen) im "Couchblog" Webpropaganda, bei Industrial Technology and Witchcraft, im NetBib-Weblog, bei The blog that never sleeps oder auch auf Golem.de. Von letzterem auch dieser erklärende Kommentar, der sowohl die Vorteile wie Probleme in und zwischen den Zeilen ganz gut zusammenfasst (das zwischen den Zeilen finden Sie, wie angedeutet, v.a. bei Webpropaganda kongenial aufgeschlüsselt:

Mit einem speziellen Tag will Google den Kommentar-Spam indirekt bekämpfen, denn direkt wirkt sich das neue Tag nur auf Google und andere Suchmaschinen aus, die dieses unterstützen. So beachtet Google Links, die mit rel="nofollow" im entsprechenden Link-Tag versehen sind, nicht länger bei der Berechnung des Page-Rank. So soll Kommentar-Spam die Basis entzogen werden, haben Spammer doch keinen Vorteil, wenn entsprechende Links entsprechend markiert sind. Dabei geht es aber nicht darum, die eigentlichen Kommentare aus den Suchmaschinen herauszuhalten, sondern vor allem die darin enthaltenen Links zu "entkräften".
Google hofft nun, dass Hersteller entsprechender Software das neue Tag schnell einbinden. Dabei hat Google bereits Unterstützungszusagen von zahlreichen Blog-Betreibern wie LiveJournal, Scripting News, Six Apart, Blogger, WordPress, Flickr, Buzznet, blojsom, Blosxom und auch MSN Spaces.
Auch Googles größte Konkurrenten MSN Search und Yahoo wollen sich der Initiative anschließen, so dass Website-Betreiber etwas mehr Macht über ihre eigenen Webseiten zurückgewinnen sollten, lässt sich doch explizit angeben, ob Links z.B. in nutzergenerierten Inhalten für Suchmaschinen relevant sein können.

Und zur Belohnung nach soviel Tag- und Link- und Spam-Berichten der Hinweis auf ein nettes Blog-T-Shirt, den der Verf. in Horst Prillingers Weblog The Aardvark Speaks fand (Abbildung hier unten).


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Senior Editor

Seitenwechsel. Geschichten vom Fußball. Hgg. v. Samo Kobenter u. Peter Plener. Wien: Bohmann 2008, 237 pp.
(Weitere Informationen hier)
Transcarpathica. Germanistisches Jahrbuch Rumänien 3-4/2004-2005. Hgg. v. Andrei Corbea-Hoisie u. Alexander Rubel. Bukarest/Bucuresti: Editura Paideia 2008, 336 pp.
[Die online-Fassung meines Einleitungsbeitrags "Thesen zur Bedeutung der Medien für Erinnerungen und Kulturen in Mitteleuropa" findet sich auf Kakanien revisited (Abstract / .pdf).]
Seitenweise. Was das Buch ist. Hgg. v. Thomas Eder, Samo Kobenter u. Peter Plener. Wien: Bundespressedienst 2010, 480 pp.
(Weitere Informationen hier wie da, v.a. auch do. - und die Rezension von Ursula Reber findet sich hier [.pdf].)
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