[ Bosnien | Bosnia ]

Wieder zurück aus Sarajewo, wobei ich an dieser Stelle gleich jedem/r die Busreise empfehlen möchte, die ermöglicht, sehr viel vom Land zu sehen, trage ich den Eindruck weiter und in dieses Blog hinein, dass die Forschung über die österreichisch-ungarische Periode in Bosnien-Herzegowina fast erledigt ist: von bosnischer Seite.

Die Tagung stellte für mich eine unschätzbare Gelegenheit dar, einen Einblick in die vielfältige und wirklich umfassende bosnische Forschung zu diesem Thema zu erhalten. Ich glaube kaum, dass noch irgendein Dokument ungesichtet blieb. Leider ist mir diese Forschung wegen Sprachhindernissen sonst unzugänglich.

Die Themenspanne war sehr breit und reichte von verschiedenen Projektvorstellungen zu einer vergleichenden musikgeschichtlichen Studie in nationalistischen Kontext im Fall Bosniens und der Bukowina über solche zu einer Imagologie des Orients in österreichischer Reiseliteratur und zur Erforschung der Geburt der österreichischen Volkskunde durch die Eingliederung Bosniens in habsburgisches Gebiet bis zu detailreichen Untersuchen der Printmedien in österreichisch-ungarischer Zeit, zur Religionspolitik und zur Neubelichtung nationalistischer Bewegungen und "Zwischenkulturgängern" zwischen osmanischem und habsburgischem Erbe.

Weitere Workshops, vielleicht auch in kleinerer TeilnehmerInnenzahl mit tiefgreifender Diskussion der Forschungsansätze und -zile wären wünschenswert und sind auch in Zukunft geplant.