Veranstaltungen | Conferences - Part 10

posted by usha on 2005/05/04 10:43

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Am 11. und 12. Mai 2005 findet das Symposion "Besetzte Bilder 1945-1955" statt, ...
das sich den filmischen Bildern der Nachkriegszeit widmet. Das Symposion wird vom Filmarchiv Austria organisiert und orientiert sich an der Buchpublikation "Besetzte Bilder. Film. Kultur und Propaganda in Österreich 1945-1955", das hier auch vorgestellt wird.

Die Filme der Jahre 1945-1955 dokumentieren politische, gesellschaftliche und künstlerische Umbruchprozesse der Nachkriegszeit. Österreich war nach 1945 gefordert, sich neu zu positionieren. Das vermeintliche "Opfer" Österreich baute eine mythenbesetzte Identität auf. Der musikalischen und historischen Vergangenheit wurde opulent gefrönt, Heimatverbundenheit und katholische Tradition im ständestaatlichen Stil wieder aufgegriffen. Den "wahren österreichischen Helden" - den Heimkehrern, die gemeinsam mit den Daheimgebliebenen das neue/alte Österreich wieder aufbauten - wurden filmische Denkmäler gesetzt. Das Gedenken oder gar die Ehrung der Opfer des Nationalsozialismus fand dagegen weniger Widerhall im österreichischen Filmschaffen von 1945-1955. Und doch gab es eine langsam aufbrechende Gegenbewegung. Die neuerwachende österreichische Avantgarde und ein ambitioniertes Filmschaffen abseits des Konsenskurses setzten dem geschönten heimatlichen Ideal sozialkritische Positionen und entlarvende Bilder entgegen.

"Umdenken und Neuorientieren" im Sinne einer Entnazifizierung Österreichs, wie sie sich v.a. in den Reeducation-Filmen ausdrückte, war nur in der Frühphase Teil der alliierten Planung. Bald erschien es wichtiger, die Österreicher als Verbündete gegen den politischen Feind zu gewinnen. Der Kalte Krieg eröffnete ein neues Kapitel der Welt- und der Filmgeschichte. "Das Kino der Angst", der Spionage und Denunziation hielt Einzug und ließ die überzeichneten feindlichen Gegenwelten bewusst werden.

Die filmischen Mythen und Bildikonen der Besatzungszeit und des Kalten Krieges leben bis heute in unserem historischen Bildgedächtnis weiter. Der Analyse der Bildquellen und der Diskussion um ihre Wirkungsweise ist das Symposium gewidmet.
Das volle Programm sowie alle notweniden weiteren Angaben zu Ort und Zeit finden Sie bei Interesse hier.

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