Fokus: Ungarn - Focus: Hungary - Part 6

posted by SHorváth on 2006/09/09 22:17

[ Fokus: Ungarn - Focus: Hungary ]

"Budapest brennt" – Mit diesem Titel präsentiert das Filmarchiv Austria zwischen 26. September und 11. Oktober eine bedeutende Filmschau, die sich dem historischen Jahr 1956: Davor und danach widmet. Neun Filmwerke einer großen ungarischen Filmemacherin sind in die Retrospektive eingegliedert. Im Rahmen des Tribute to Márta Mészáros wird man eindrucksvolle Bilderwelten und eine bestechende Filmsprache erleben können.

Das fünfzigjährige Gedenken an den Ungarnaufstand wird freilich ebenso im Collegium Hungaricum vollzogen:
Zahlreiche Ausstellungen sowie eine Tagung, die Anfang November stattfinden wird, werden durch eine filmische Werkschau komplettiert; die Filmreihe, die sich bis zum Jahresende hin erstrecken wird, knüpft an jene der im Metro-Kino gezeigten Projektionen an und setzt die Bewegte Geschichte * Die 50er und 60er Jahre im Film mit ausgewähltem Filmmaterial meisterlich fort.

Das detaillierte Programm zu den im Metro-Kino angesetzten Filmen wird in Bälde auf der erst kürzlich neu gestalteten Homepage des Filmarchivs abrufbar sein.

Ein Hinweis, auf den ich bereits des Öfteren aufmerksam gemacht habe:
Für etwaige weiterführende Recherchen kann die Filmdatenbank für Ungarische Filmgeschichte – allerdings nur auf Ungarisch – eine hilfreiche Forschungsquelle sein.


Montägliche Filmreihe des Ungarischen Kulturinstituts im September:

18. September, 19.00 Uhr

Körhinta / Merry-Go-Round
H 1956, schwarzweiß, 103 Min., OF mit engl. UT
Regie: Zoltán Fábri, Buch: Zoltán Fábri und László Nádasy (nach einer Novelle von Imre Sarkadi), Kamera: Barnabás Hegyi, Musik: György Ránki. Mit Mari Törőcsik, Imre Soós, Ádám Szirtes, Béla Barsi, Manyi Kiss u.a.

    Herbst 1953. In einem Dorf nahe der Hortobágy tritt Pataki aus der Produktionsgenossenschaft aus und macht sich gemeinsam mit Farkas, dem Zukünftigen seiner Tochter, selbstständig. Mari liebt aber einen anderen, der ein überzeugtes Mitglied der Genossenschaft ist. Die Jugendlichen sind glücklich miteinander, doch Pataki untersagt Mari, ihren Geliebten zu treffen...

    Die berühmte Karussell-Szene – aufgenommen vom Ringelspiel – zog als bravouröse Kameraeinstellung in die ungarische Filmgeschichte ein. Als Ergebnis der hervorragenden Stabarbeit entstand ein Meilenstein in der ungarischen Filmproduktion, der auch bei der Filmschau in Cannes prämiert wurde.
25. September, 19.00 Uhr

A nagyrozsdási eset / A Remarkable Case
H 1957 (Premiere: 1984), schwarzweiß, 106 Min., OF
Regie: László Kalmár, Buch: Miklós Gyárfás, Kamera: Ferenc Szécsényi, Musik: Zdenkó Tamássy.
Mit Antal Páger, Ferenc Zenthe, Imre Sinkovits, Hédi Zilahy, Sándor Tompa u.a.

    Im Jahre 1952 rollt ein großes schwarzes Auto mit einem Revisor in Nagyrozsdás an. Infolge eines Scherzes des Fahrers der lokalen Machtinhaber wird dieser für einen Minister gehalten. Alle katzbuckeln vor ihm, obwohl er nur die Weinqualität kontrollieren will. Der Bürgermeister der Kleinstadt entlarvt sich mit seiner ganzen korrupten Bagage...

    Die Komödie ist auf politischen Anspielungen aufgebaut, kein Wunder, dass sie gleich nach der Fertigstellung verboten wurde. Die Aufschrift über dem Eingang des städtischen Bades ("Wir baden nicht für uns selbst, sondern für eine glückliche Zukunft!") zeigt die Absurdität der 50er Jahre auf.
Fortsetzung folgt!

Körhinta

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