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Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa

Das Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa wurde im Januar 1989 in Oldenburg gegründet. Der Schwerpunkt seiner Arbeit liegt auf den historischen preußischen Ostprovinzen Schlesien, Ostbrandenburg, Hinterpommern, Ost- und Westpreußen, die im Lauf der Geschichte wechselnde Identitäten annahmen, weil sie über lange Zeit von Germanen oder Slaven bzw. von Deutschen, Polen oder anderen Völkern Ostmitteleuropas bewohnt wurden, sowie auf weiteren Siedlungsgebieten von Deutschen in Nordost- und Südosteuropa (wie dem Baltikum, den böhmischen Ländern, Siebenbürgen oder dem Banat), wo Deutsche eine Minderheit unter einer Bevölkerung anderer Nationalität(en) darstellten.

In den Publikationen des Bundesinstituts stehen Regionen, Zeiten und Themen im Vordergrund, die für die Geschichte und Kultur der Deutschen im östlichen Europa relevant sind (landesgeschichtliche Forschungen über einzelne Regionen, Behandlung von Minderheitenfragen, komparatistische Untersuchungen, kulturgeschichtliche Detailforschungen). Die im gesamten Raum zwischen Ostsee und Adria ansässig gewesenen Deutschen haben als Eroberer oder Kolonisten, Herren oder Untertanen, Mehrheit oder Minderheit in so enger Berührung mit anderen ethnischen Gruppen gestanden, dass ihre Kultur und Geschichte ebenso wenig zu begreifen ist wie die polnische, tschechische, slovakische, ungarische, rumänische oder baltische, wenn sie aus einem isolierten nationalen Blickwinkel erforscht und dargestellt wird.

Seine Tätigkeit in Wissenschaft und Lehre realisiert das Bundesinstitut, seit 2000 An-Institut der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, in Kooperation mit der Hochschule sowie in enger Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern und Institutionen in den Staaten Ostmitteleuropas.

Das Oldenburger Bundesinstitut gehört zu den wenigen rein wissenschaftlichen Einrichtungen, welche von der Bundesrepublik Deutschland direkt unterhalten werden. Auf der Grundlage eigener, in wissenschaftlicher Unabhängigkeit durchzuführenden Dokumentationen und ergänzenden Forschungen hat es auch die Aufgabe, die Bundesregierung in allen Fragen zu beraten, welche die Erforschung, Darstellung und Weiterentwicklung von Kultur und Geschichte der Deutschen in den genannten Gebieten betreffen.

Das Institut wird seit 2004 von Prof. Dr. Matthias Weber geleitet. Es ist in vier Fachbereiche gegliedert: Geschichte sowie Literatur/Sprache, Volkskunde und Kunstgeschichte. Schwerpunkte der Arbeit im Wissenschaftsbereich Geschichte liegen auf der Vermittlung von Kenntnissen über einschlägige Archivbestände u.a. in Polen und Rumänien sowie auf Übersetzung und Publikation von in Ostmitteleuropa erschienenen aktuellen Werken. Der Wissenschaftsbereich Literatur/Sprache befasst sich vorrangig mit der Erstellung von Dokumentationen zu deutschsprachigen Autoren in und aus dem europäischen Osten und mit der kritischen Edition einschlägiger Literaturwerke. Der Wissenschaftsbereich Volkskunde sieht seine Hauptaufgabe in der Erschließung von Museums- und Sammlungsbeständen auch außerhalb Deutschlands sowie in der wissenschaftsgeschichtlichen Aufarbeitung der "Volkskulturforschung" des 20. Jahrhunderts. Der Wissenschaftsbereich Kunstgeschichte ist mit der Dokumentation und Analyse von Kunstdenkmälern und beweglichen Kunstobjekten befasst. Ein weiteres zentrales Arbeitsfeld bilden die Werke deutscher Künstler aus dem östlichen Mitteleuropa, die ihre Arbeit nach 1945 in Deutschland fortsetzten.

In interdisziplinärer Kooperation seiner Fachbereiche gibt das Bundesinstitut seit 1992 eine wissenschaftliche Monografienreihe, die Schriften des Bundesinstituts für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, sowie ein Jahrbuch unter dem Reihentitel Berichte und Forschungen heraus.


bkge@uni-oldenburg.de
Link zu Website oder Homepage: www.bkge.de
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