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CIRCE (Centre Interdisciplinaire d'Études Centre-Européennes) de l'Université de Paris-IV Sorbonne

CIRCE ist ein Studien- und Forschungszentrum zu Mittel- und Osteuropa in Geschichte und Gegenwart, das verschiedene Programme durchführt, Tagungen veranstaltet und für mehrere Publikationsreihen verantwortlich zeichnet. Die Mittel- und Osteuropa-Studien an der Universität Paris IV (Sorbonne) werden in Zusammenarbeit mit den Abteilungen für Germanistik und Slawistik angeboten.

Programme:

Fern vom Zentrum: Mythen der Grenzgebiete, Identitätssuche und periphere Poetik in den Kulturen Mitteleuropas, verantwortlich: Delphine Bechtel und Xavier Galmiche.

Grenzgebiete am äußeren Rand eines geografischen und kulturellen Raumes, die auf eine oder mehrere Hauptstädte hin zentriert gesehen werden, sind von immenser Wichtigkeit für die Selbstrepräsentation und -wahrnehmung der mittel- und osteuropäischen Kulturen.
Historisch nehmen davon oft kollektive Mythen des Ursprungs ihren Ausgang (das "Traumbild" deutscher oder österreichischer Juden von Galizien, der Polen von Litauen, der Tschechen von der Slowakei, der Ungarn von Siebenbürgen, der Rumänen von Moldavien, etc.), wo die Grenzgebiete auch eine andere Poetik repräsentieren, die, dort entstanden, manchmal das Verhältnis von Zentrum und Peripherie umkehrte.
So kollidierte das Fantasma manchmal heftig mit der Realität, doch äußerte sich hier auch ein Diskurs oder zumindest eine Konzeption von Identität - bis zu ihrer Zerstörung in den großen Katastrophen der Geschichte des 20. Jahrhunderts und bis zu ihrer kürzlichen Wiederentdeckung nach dem Fall des eisernen Vorhangs.

Die Stadt im Zentraleuropa des 19. und 20. Jahrhunderts. Projektprogramm (Forschung und Lehre), verantwortlich: Delphine Bechtel und Xavier Galmiche.

Die Stadt ist der zentrale Ort des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts für Literatur, Kunst und Gesellschaft, sie ist der Ort der Massen, und die Metropolen waren die Zentren der industriellen Revolution und der urbanen Expansion. Auf der anderen Seite sind sie der Ort von Brüchen und Fragmentierung als Raum der Einsamkeit des modernen Individuums oder der dekadenten Individualität seit Baudelaire.
Das Gleichgewicht zwischen Herrschaft und nationaler Behauptung (durch die Errichtung von nationalen Monumenten, Erinnerungsorten und Prachtstraßen) sowie der tatsächliche Austausch zwischen Gemeinschaften ist auch durch den Kosmopolitismus nicht erreicht worden. Heute gibt es keine ganz klare Grenze zwischen dem mit den Emblemen der Macht ausgestatteten "Zentrum" und seinen "Peripherien".
Die Wichtigkeit der urbanen Phänomene in Zentraleuropa bemisst sich im Verhältnis zu einer industriellen Hochblüte und an den komplexen Beziehungen, die die urbanen Zentren zu ihren Peripherien unterhalten. Hauptstädte wie Berlin, Wien, Budapest oder regionale Zentren wie Prag, Lodz, Lemberg, Czernowitz sind immer auch Orte der Begegnung von Kulturen, aber auch sozialer Rivalitäten und interethnischer Konflikte.

Die Illustration in Mittel- und Osteuropa, verantwortlich: Markéta Theinhardt.

Zeitschriften und Reihen:

Les palabres centre-européennes. Panorama des livres, eine Sammlung von Rezensionen und Buchbesprechungen (Koordination: Malgorzata Smorag-Goldberg),
Cultures d'Europe centrale, Europe centrale et orientale aux PUPS (verantwortlich: Xavier Galmiche) - Online-Version,
Europes Centrales. Une nouvelle collection (verantwortlich: Delphine Bechtel, Claire Gantet, Sandrine Kott; siehe: Belin Edition).

In der neuen Sammlung zu Mittelosteuropa sollen wissenschaftliche Arbeiten mit neuen Zugängen und Primärwerke zur Geografie und Kultur der Region Mittel- und Osteuropa mit Werken vom Mittelalter bis zur Gegenwart versammelt werden. Besondere Aufmerksamkeit wird der Herausbildung von kulturellen Gedächtnissen oder der "Erfindung" von Traditionen gewidmet, welche den identitären Charakter und das Konstruktionsprinzip der verschiedenen historischen Narrative formen.
Die Sammlung besteht aus Werken, die die verschiedenen Formen der Konstruktion und Bewahrung der Territorial- und Nationalstaaten sowie das damit einhergehende Aufkommen nationaler und kultureller Minderheiten thematisieren. Auf das Studium der Formen und Repräsentationen der Künste und der Formen der politischen und sozialen Macht folgt auch eine Analyse des Widerstands und der Indifferenz diesen gegenüber.

CIRCE - Centre interdisciplinaire de recherches centre-européennes
Université Paris IV-Sorbonne
108, Bd. Malesherbes
78850 Paris CEDEX 17
Tel.: 0143184157
Fax: 0143184146
E-mail: Xavier Galmiche (Direktor)
Delphine Bechtel (Direktorin)


Aurelie.Rouget-Garma@paris4.sorbonne.fr
Link zu Website oder Homepage: www.circe.paris4.sorbonne.fr/
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