Titel

Identitätsbildung der burgenländischen Ungarn

Autoren

Christine Schwab,  Wien

Anhand der kulturellen, sprachlichen und auch rechtlichen Aufarbeitung der Geschichte der Ungarn im Burgenland sollen Prozesse aufgezeigt werden, die zur Konstruktion von Identitäten beitragen: Der Verlust der Selbstverständlichkeit der eigenen Identität, die Verdrängung aus dem öffentlichen Raum und Diskurs, das Fehlen von alternativen Zugehörigkeiten, das Bewusstwerden und -machen des drohenden Verlustes und die Errichtung von Grenzen, um Selbst- und Fremdwahrnehmung neu zu definieren. Denn im gesellschaftlichen Austausch stößt man häufig auf Mehrdeutigkeiten kultureller Merkmale, die ein Miteinander fördern können, im Falle von Minderheiten aber vor allem zur Betonung spezieller Aspekte der eigenen Geschichte und kultureller Charakteristika führen, um die Besonderheit der eigenen Zugehörigkeit greifbarer und artikulierbarer zu machen. So ist denn auch die Anerkennung der burgenländischen Ungarn als Volkgruppe als Ergebnis dieser Prozesse zu verstehen.

Der Beitrag ist dem Band Mehrdeutigkeit. Die Ambivalenz von Gedächtnis und Erinnerung (Hg. von Moritz Csáky Moritz und Peter Stachel) entnommen.

Approaching the history of the Hungarian minority in the Burgenland from a cultural, linguistic as well as legal viewpoint, this article will address the processes that contribute to the construction of identities: The loss of one's own identity's normalcy, being pushed out of the public space and discourse, the lack of alternative memberships, the growth and creation of a consciousness for the danger of this loss and the building of borders in order to redefine self- and Other-perception. Social exchange often leads to the discovery of multiple meanings of cultural markers. This can support togetherness, but in the case of minorities it leads especially to the emphasis on special aspects of the own history and cultural characteristics in order to make the exclusivity of the own membership more tangible and articulable. The acknowledgement of the Hungarians of the Burgenland is thus also to be understood as a result of this process.

This article was taken from the volume Mehrdeutigkeit. Die Ambivalenz von Gedächtnis und Erinnerung. (Ed. by Moritz Csáky Moritz und Peter Stachel)
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